Die Verfügbarkeit von Trinkwasser ist bei uns „noch kein Problem“. Bedenken wir aber, dass jeder Schweizer Bürger durchschnittlich pro Tag 4 Liter Wasser zum Trinken und Kochen sowie 158 weitere Liter zum waschen, Garten sprengen, Toilettenspülung etc. benötigt. Das meiste Wasser stammt zu 80% aus unterirdischen Quell- oder Grundwasser. Der Rest setzt sich aus Oberflächengewässern, See und Flusswässern, Talsperren zusammen.
Dieses Wasser muss für den Verbraucher aufwendig aufbereitet werden. Das Wasser aus unseren Leitungen muss gemäss Trinkwasserverordnung „frei von Krankheitserregern, genusstauglich und rein „ sein. Ist es das wirklich?
Das Trinkwasser gilt in der Schweiz als das bestgeprüfte Lebensmittel. Regelmässige Kontrollen sind für die Wasserwerke Pflicht.
- Es gibt für ca. 40 Parameter Grenzwerte, von Arsen bis Uran.
Beispiel Landwirtschaft:
Sehr grosszügig werden synthetische Stickstoffdünger sowie Gülle und Gärreste von Biogasanlagenüber die Äcker verteilt. Was der Boden nicht aufzunehmen vermag, gelangt als Nitrat und Phosphat in Flüsse, Seen und Grundwasser. Und natürlich auch ins Trinkwasser. Als Grenzwert gelten 50 Milligramm Nitrat pro Liter. Für Säuglinge ist diese Konzentration bereits eine lebensbedrohliche Dosis.
Beispiel Medikamente:
Ungefähr 30000 Tonnen Humanarzneimittel werden jährlich in Deutschland verabreicht. In der Schweiz landen Millionen abgelaufener Medikamente im Müll. Wie viel weiß in der Schweiz niemand genau. Der Heilmittelbehörde Swissmedic liegen dazu keine näheren Angaben vor.
Nach einer Schätzung gegenüber dem Beobachter verwies die Swissmedic auf eine Schätzung des Krankenkassenverbandes Santésuisse. Danach wandern jährlich Arzneimittel im Wert von über 500 Millionen Franken in den Abfall. Diese Schätzung ist allerdings schon 14 Jahre alt.
Weiterhin ist anzumerken, dass die Patienten mindestens ein Drittel der unverbrauchten Medikamente durch die Toilette entsorgen.
Auch eingenommene Arzneimittel gelangen über die Ausscheidung zu 95 Prozent in das Abwasser und über die Kanalisation und Kläranlagen in die Oberflächengewässer. Dort werden sehr oft bis zu 80 Wirkstoffe nachgewiesen, von Antirheumatika (Ibuprofen, Diclofenac), verschiedenen Analgetika, Antibiotika, Blutfettsenker und Hormone bis zu Röntgenkontrastmitteln. Über Uferfiltrat sowie defekte Abwasserrohre oder Überschwemmungen können die Substanzen ins Grundwasser eindringen. Manche davon werden im Wasserwerk herausgefiltert oder durch chemische und physikalische Methoden entfernt. Anderen ist nicht beizukommen. Beim Verbraucher plätschert der Chemikalienmix aus dem Wasserhahn. Dieser landet in Kaffee und Tee oder wird beim Zähneputzen aufgenommen. Das zwar nur in kleinen Mengen, dafür aber jeden Tag.
Dem Trinkwasser in der Schweiz wird zwar eine gute Qualität bescheinigt, doch kritische Forscher warnen schon seit langem: In unserem Trinkwasser stecken unbekannte Risiken! Man muss wissen, dass für viele Schadstoffe wie etwa Hormone, Medikamente und deren Abbauprodukte sowie Rückstände keine Grenzwerte existieren. Doch selbst wenn die Konzentration der Substanzen im Nanobereich liegt besteht aufgrund fehlender Langzeitstudien kein Wissen darüber wie sich der Chemie-Cocktail im menschlichen Körper auswirkt.
Pestizide und Medikamente im Trinkwasser
Das Schweizer Trinkwasser ist mit Medikamenten und Pestiziden belastet. Das ergab ein Test der Sendung „Kassensturz“ in über 40 Gemeinden in der Schweiz. Die gefundenen Dosen sind derzeit noch winzig doch warnen Experten vor den Langzeitfolgen.
Ihr Axel Daase
Quellen: