Unser Körper (Der Bewegungsapparat)
Unser Körper setzt sich aus 3 Systemen zusammen.
Dem "Skelett-System" (Knochen), dem "Muskel-System" und dem Bindegewebe-System.
Unser Skelett umfasst Knochen, Gelenke und Bänder. Unsere Muskeln umfassen als sogenannte Hilfseinrichtungen Sehnen, Sehnenscheiden, Schleimbeuteln und andere.
Das vergessene alles vernetzende "Bindegewebs-System/Faszien-System"
In den bisherigen Lehrbüchern sind diese 2 Systeme immer getrennt betrachtet worden. Wichtig ist zu erkennen, dass der ganze Mensch untrennbar durch das Bindegewebe mit jeder menschlichen Zelle verbunden ist. Eine sogenannte "Fehlfunktion eines Organes, Muskels, Gelenkes, Nerven etc. muss immer im Gesamtkomplex Mensch betrachtet werden. Das erfordert ohnehin schon die anatomische Beschaffenheit des Menschen.
Das Bindegewebe - Aufgaben - Ursache von Schmerzen
Das Bindegewebe, neuzeitlich auch "Fasziengewebe" genannt, ist ein netzartiges Gewebe welches unseren Körper zusammenhält, Form gibt und miteinander verbindet. Unsere Knochenteile, Muskeln, Sehnen, Nerven und Gefässe werden erst durch das Bindegewebe zu einem zusammenhängenden System verbunden. Das Bindegewebe oder Faszien haben eine Art bündelhafte oder bandförmige Struktur. Das Gewebe ist in der Regel bandförmig, reissfest und häufig nur einen Millimeter dick.
Das Bindegewebe besteht aus Kollagenen Fasern, Wasser und verschiedenen "Klebstoffen". Dadurch besitzt dieses Gewebe eine hohe Elastizität und Gleitfähigkeit.
Die Aufgaben des Bindegewebes:
- Wasserspeicher
- Teil des Immunsystems
- Verschiebeschicht und Organhalt-festigkeit
Einteilung der Faszien:
- Oberflächliche Faszien
- Tiefe Faszien
- Viszerale Faszien
Woher kommen die Schmerzen Gelenk- und Muskelschmerzen? Was sind die Auslöser? Diese Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten.
Tatsächlich scheint es so zu sein, dass Schmerzen hauptsächlich durch Spannungen im Gewebe hervorgerufen werden.
Durch was werden dann wiederum die Spannungen ausgelöst?
Hier liegen die Ursachen verschiedenartig verteilt. Einerseits können sich die Spannungen durch akute und chronische Verletzungen wie Verdrehungen (Distorsionen an Gelenken, Bindegewebe) im Sport und Alltag ausgelöst werden.
Weitere Ursachen von Gewebeverhärtungen und Gewebespannungen liegen in einer Fehlernährung, geistige und seelische Belastungen sowie in schlecht ausgeheilte Verletzungen.
Wie ist der Vorgang der Verklebungen des Bindegewebes zu verstehen?
Durch das Bindegewebe verlaufen neben den Blutgefässen auch die Lymphgefässe. Die Lymphgefässe versorgen das Zellgewebe mit Nährstoffen und nehmen auch Abfallprodukte und Schadstoffe auf und entsorgen die Stoffwechselabfallstoffe.
Da die Lymphgefässe keine Eigenperistaltik besitzen wird der Lymphfluss durch die Herztätigkeit und den Muskelbewegungen in Gang gehalten. Eine ausreichende Muskelaktivität ist notwendig für die Aufrechterhaltung der Zellversorgung im Zwischenzellgewebe.
Bestehen im Körper beispielsweise längere Muskelverspannungen, Hartspann im Rückenbereich etc. sowie ist in diesem Bereich durch fehlende Muskelbewegung der Lymphfluss herabgesetzt.
Die Lymphe transportieren auch den Gerinnungsfaktor Fibrinogen. Dieses liegt in der Lymphe gelöst vor. Besteht allerdings ein Lymphstau so reichert sich dieses Fibrinogen im Gewebe an und wird folglich unter der Einwirkung weiterer Substanzen zu Fibrin abgebaut.
Fibrin ist ein körpereigener Klebstoff dessen Aufgabe das Verschliessen von Wunden ist. Das in diesen Bereichen keine "echten Wunden" vorhanden sind sondern vorstellbare "Mikroverletzungen" durch erhöhte "Reibekräfte" von unelastisches Bindegewebe entstanden, verklebt Fibrin dieses umliegende Gewebe!
Was löst nun den Schmerz aus?
Die Spannungserhöhung im betroffenen Gewebe wird an das Gehirn gemeldet.
Ein Warn-Schutz-Mechanismus im Körper lässt im Gehirn das Schmerzsignal melden.
Nervenfasern die durch diesen spannungserhöhten Gewebebereich verlaufen können irritiert werden.
Ein lokal übersäuertes Gewebe reizt Nervenendigungen im Interstitium.